Der Geruch von Weihrauch, Fichtennadeln, Harz und getrockneten Kräutern, getragen von Rauch, trübt in den Raunächten bei uns daheim die Sicht ein wenig. Das Ausräuchern der Häuser, der Stallungen und Wirtschaftsgebäude an den Vorabenden der drei Weihnachtstage war ursprünglich Aufgabe der Mönche und ging auf den „Hausvater“ über.
Dieser Ritus diente der Reinigung und Segnung. In der Bevölkerung wurde es als Schutz gegen alle Übel gedeutet. Man hat früher aber auch zB die Krankenzimmer mit Wacholderholz und Beeren ausgeräuchert, um die Infektionsgefahr zu verringern. Für uns ist der Gang durch den Hof der feierliche Beginn der Festtage.
Es gibt 3 ausschlaggebende Raunächte, an denen wir “rachn” gehen: 24. und 31. Dezember und der 5. Jänner
Das kommt ins Räucherpfandl:
Der 24. Dezember ist die Zeit der Reinigung und des Loslassens. Traditionell wird mit Myrrhe oder reinigenden Räuchermischungen (Reinigung, Klarheit, Freiheit…) das alte Jahr verabschiedet.
Der 31. Dezember und der 1. Jänner sind die Verbindung des Alten zum Neuen, die Zeit der Harmonisierung. Klassisch räuchert man mit einer Mischung aus Weihrauch, Myrrhe und Dammar oder harmonisierenden Mischungen.
Am 6. Jänner kommen die Sternsinger ins Haus. Es ist Zeit für einen Neustart, für frische Energie. Herkömmliches Räucherwerk ist Weihrauch.
Diese Schichten geben wir in unser Räucherpfandl (von unten nach oben):
- Sand als Brandschutz
- Ein paar Brösel glimmende Räucherkohle
- Harz und Weihrauch
- Kräuter (wie oben beschrieben)
Unser Tipp: Wer keine Holzofen-Glut hat, kann auch Räucherkohle verwenden. Sie sollte nicht zu heiß sein, sonst verbrennen die Kräuter.